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Google AdSense & YouTube: Steuern, Umsatzsteuer & mehr!

Google AdSense & YouTube-Einnahmen: Das müssen Sie wissen!
In Kürze:
  • Einkünfte aus YouTube und Google AdSense sind in Deutschland gemäß § 2 Nr. 1 Einkommensteuergesetz (EStG) steuerpflichtig.
  • Die zu entrichtenden Steuern auf YouTube- und AdSense-Einnahmen umfassen Gewerbesteuer, Umsatzsteuer und Einkommenssteuer.
  • Die Höhe & Pflicht der Entrichtung ist allerdings in jedem Fall individuell zu beurteilen.
  • YouTube- und AdSense-Einnahmen werden nicht automatisch versteuert. Es liegt in der Verantwortung der einzelnen YouTuber und Website-Betreiber, ihre Einnahmen richtig zu melden und zu versteuern.
  • Google agiert nicht als Arbeitgeber und sendet keine Steuerbescheinigungen oder Ähnliches an ihre Nutzer oder an das Finanzamt. Eine genaue Buchführung ist daher entscheidend.
  • Es wird empfohlen, einen Steuerberater hinzuzuziehen, wenn Unklarheiten bezüglich der steuerlichen Behandlung der Einnahmen bestehen.

Versteuern von YouTube und Google AdSense Einnahmen – ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, da immer mehr Menschen online Geld verdienen. Ob als Hobby-YouTuber oder mit einer größeren Reichweite, wenn Sie Einnahmen durch YouTube und AdSense erzielen, müssen Sie sich mit der Frage der Besteuerung auseinandersetzen. In diesem Beitrag beleuchten wir die wichtigsten Aspekte der Besteuerung von YouTube- und AdSense-Einnahmen in Deutschland.

Muss man auf YouTube- & AdSense-Einnahmen Steuern zahlen?

Ganz gleich, ob Sie sich als Hobby-YouTuber sehen oder bereits eine größere Reichweite aufbauen konnten – wenn Sie Einnahmen durch YouTube und AdSense erzielen, stellt sich die Frage der Besteuerung. Gemäß § 2 Nr. 1 Einkommensteuergesetz (EStG) sind alle Arten von Einkünften steuerpflichtig. Dies beinhaltet auch Einnahmen aus selbstständiger Arbeit, zu der auch das Betreiben eines YouTube-Kanals zählen kann, sowie Einnahmen aus Gewerbebetrieb, in den Bereich AdSense fallen kann.

Ein Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) aus dem Jahr 2017 unterstreicht, dass Einnahmen aus Online-Aktivitäten zu versteuern sind, sodass diese Regelung auch für YouTube und AdSense relevant ist.

Diese Steuern fallen auf Sie zu!

Welche Steuern muss man auf diese Einnahmen bezahlen?

Die zu entrichtenden Steuern auf YouTube- und AdSense-Einnahmen umfassen in erster Linie drei Arten: Gewerbesteuer, Umsatzsteuer und Einkommenssteuer. Die genaue Besteuerung kann jedoch von verschiedenen Faktoren abhängen. 

Gewerbesteuer: 

Die Gewerbesteuer wird erhoben, wenn die Tätigkeit als gewerblich eingestuft wird. Dies kann der Fall sein, wenn Sie systematisch und mit der Absicht auf Gewinnerzielung handeln. Laut § 2 GewStG setzt eine gewerbliche Tätigkeit voraus, dass eine nachhaltige Betätigung mit der Absicht zur Erzielung von Gewinnerzielung vorliegt und sich diese Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr zeigt. Die exakte Höhe der Gewerbesteuer ist abhängig von dem Hebesatz Ihrer Gemeinde und der Höhe Ihres Gewinns. In der Regel haben Sie jedoch einen Gewerbesteuer-Freibetrag, welche für die meisten Hobby-Creators ausreichend ist.

Umsatzsteuer: 

Die Umsatzsteuer betrifft in erster Linie diejenigen, die ein kleines Unternehmen betreiben oder freiberuflich tätig sind. Nach § 1 UStG wird die Umsatzsteuer auf Lieferungen und sonstige Leistungen erhoben, die im Inland gegen Entgelt im Rahmen eines Unternehmens ausgeführt werden. Sie beträgt in der Regel 19 %. Es besteht jedoch die Möglichkeit der Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG, bei welcher keine Umsatzsteuer anfällt, wenn der Vorjahresumsatz unter 22.000 Euro lag und im laufenden Jahr voraussichtlich 50.000 Euro nicht übersteigen wird.

Einkommenssteuer: 

Schließlich müssen auch die Einkommenssteuer berücksichtigt werden. Die Einkommenssteuer wird gemäß § 2 EStG auf das zu versteuernde Einkommen natürlicher Personen erhoben. Das bedeutet, dass YouTube und AdSense Einnahmen als sonstige Einkünfte nach § 22 Nr. 3 EStG zu versteuern sind. Der Einkommenssteuersatz ist progressiv und kann von 0 % bis 45 % variieren, abhängig vom Jahreseinkommen.

Werden YouTube- & AdSense-Einnahmen automatisch versteuert?

Nein, YouTube- und AdSense-Einnahmen werden nicht automatisch versteuert. Es liegt in der Verantwortung der einzelnen YouTuber und Website-Betreiber, ihre Einnahmen richtig zu melden und zu versteuern. In Deutschland sind alle Einnahmen, unabhängig von ihrer Höhe, steuerpflichtig und müssen dem Finanzamt gemeldet werden. Das gilt auch für Einkommen durch Google AdSense oder YouTube. 

Die Rolle von YouTube

Es ist wichtig zu verstehen, dass Google nicht als Arbeitgeber agiert. Sie sind lediglich die Plattform, die die Auszahlung der Anzeigenerlöse ermöglicht. Google sendet keine Steuerbescheinigungen oder Ähnliches an ihre Nutzer oder an das Finanzamt. Daher ist es entscheidend, eine genaue Buchführung zu führen und alle Einnahmen zu dokumentieren. 

Es empfiehlt sich, einen Steuerberater hinzuziehen, wenn Sie unsicher sind, wie Sie Ihre Einnahmen steuerlich behandeln sollen. Dieser kann Ihnen dabei helfen, Ihre steuerliche Situation zu verstehen und sicherzustellen, dass Sie alle erforderlichen Informationen korrekt an das Finanzamt melden. 

Ferner kann ein Steuerberater auch bei der Einrichtung eines Gewerbes helfen, wenn Sie planen, regelmäßige Einnahmen durch YouTube oder Google AdSense zu generieren.

Fazit zu der Versteuerung von Google AdSense & YouTube-Einnahmen

Die Komplexität der steuerlichen Bestimmungen rund um YouTube- und AdSense-Einnahmen kann auf den ersten Blick abschreckend wirken. Tatsächlich ist es jedoch wichtig, sich mit diesen Vorschriften vertraut zu machen, um Kosten durch Steuernachzahlungen oder Strafen zu vermeiden. Der Schlüssel dazu ist, ein klares Verständnis der eigenen steuerlichen Verantwortung und der möglichen Steuerbelastungen. 

Wie wir gesehen haben, muss man auf YouTube- und AdSense-Einnahmen Steuern zahlen, und zwar in Form von Gewerbesteuer, Umsatzsteuer und Einkommenssteuer. Dies bedeutet, dass der YouTuber oder AdSense-Nutzer eine gewerbliche Tätigkeit ausübt, für die er steuerpflichtig ist. 

Häufig gestellte Fragen rund um die Einnahmen aus YouTube, Google AdSense & Co.

Wir haben die am häufigsten gestellten Fragen für Sie gesammelt und beantwortet!

Welche Einnahmen müssen dem Finanzamt gemeldet werden?

Grundsätzlich gehören alle Einnahmen, die Sie erzielen, in Deutschland zur steuerpflichtigen Einkunft. Das betrifft so gut wie alles – von Ihrem regulären Arbeitseinkommen über Kapitalerträge bis hin zu kleinen Nebenverdiensten. Selbstverständlich gehören hierzu auch die Einnahmen aus Google AdSense und jegliche YouTube-Monetarisierung.

Was passiert, wenn man Einnahmen nicht versteuert?

Das bewusste Unterlassen der Meldung von Einnahmen aus YouTube und Google AdSense kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Dies kann als Steuerhinterziehung angesehen werden, ein Straftatbestand, der in Deutschland mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren geahndet wird, gemäß § 370 der Abgabenordnung (AO).

§ 370 AO: Wer Steuern hinterzieht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.

Eine unabsichtliche Nichtversteuerung – wo der Steuerpflichtige nicht bewusst war – kann zu einer steuerlichen Nachzahlung führender Beträge, plus einer Geldstrafe (Bußgeld) und Zinsen (gemäß § 233a AO) führen. Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Einzelfall anders ist und dieser Artikel Sie davon nicht abhalten sollte, professionelle rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, wenn Sie sich in dieser Situation befinden.